"Mehr Power !" (Tim Taylor, Heimwerkerkönig aus der TV-Serie Hör mal wer da hämmert) - oder wie man ein 300Mhz Blueberry iBook im Wortsinn zum Powerberry iBook "aufbohrt"...........
Die letzten 466er iBooks boten nicht nur mehr Prozessorleistung, sondern auch eine verbesserte 8MB Grafikkarte, die bereits für die Wiedergabe von DVDs gut geeignet war - diese Lösung bot wesentlich mehr Optionen als das mögliche Übertakten des vorhandenen Prozessors auf 400Mhz (und der damit verbundenen kürzeren Lebensdauer).
Leider waren die schnelleren 466Mhz Second Edition Modelle nur in Graphite und Key Lime verfügbar. Mit ein wenig Bastelgeschick ist es auch kein Problem ein 466MHZ Logicboard in ein Indigo Clamshell Firewire reinzusetzen, das nur mit einem 366MHZ Prozessor ausgeliefert wurde. Schwieriger jedoch ist es die Modellfarben Blueberry und Tangerine für ein Tune Up vorzubereiten, da die Gehäuseöffnung für den Firewireanschluss fehlt.
Wer einmal aufmerksam ein 300Mhz Logicboard mit 4MB Grafikspeicher, das in den Blueberry und Tangerine iBooks verbaut wurde betrachtet, wird feststellen, dass zwischen dem USB Anschluss und der Sound-out Buchse auf der Platine bereits der Platz für den Firewire-Port der späteren Modelle angelegt ist. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des ersten Clamshell iBooks wurde dieses Feature schon vorbereitet, aus Kostengründen jedoch auf die nächste Edition verschoben.
Da alle Clamshell iBooks auf dem gleichen Platinenlayout basieren befinden sich auch alle Schnittstellen, Kabelanschlüsse und Befestigungsbohrungen an exakt der selben Stelle. Legt man einmal zwei Unterschalen eines 300 Mhz Blueberry und eines 366er indigo iBooks mit Firewire übereinander so gleichen sie einander bis auf die Aussparung für die Firewire-Schnittstelle. Nun braucht man nur noch ein 466MHz Logicboard, beispielsweise aus einem späteren Graphite Clamshell.
Da ich noch ein zweites Unterteil aus einem defekten iBook überhatte wagte ich mich an den Umbau eines Blueberry iBooks, das mir MacBat aus dem Apfeltalk Forum zur Adoption übergeben hatte. Nach dem günstigen Erwerb (20 Euro) einer Kleinbohrmaschine mit diversen Aufsätzen aus dem Baumarkt
begann ich mit der Operation. Zunächst wurde die Öfnnung angezeichnet und dann unter Zuhilfenahme diverser Aufsätze ausgefräst, wobei zwischendurch immer wieder die Stellung des einzubauenden Boards und die Passgenauigkeit für das Firewire-Kabel kontrolliert wurde.
Da der Firewireanschluss etwas im Gehäuse versenkt ist, entsteht ein unschönes Loch, das es zu verkleiden gilt. Die erstbeste Lösung die mir nach Durchsicht meiner Bestände einfiel, war die Nachbildung einer Buchse aus einem schmalen gerundeten Streifen, den ich aus der unbenutzten Spitze einer Silikonkartusche ausgeschnitten habe und mit Sekundenkleber befestigte.
Vom Material und der Rundung her harmoniert dieses Lösung gut mit dem Material des iBooks. Leider steht nach dem Zusammenbau die Oberschale am Firewireanschluss einen Milimeter hoch, sodass man dort vorher etwas abfräsen sollte.
Der Zusammenbau lief ansonsten reibungslos - Der auf der Festplatte installierte Jaguar meldete stolz 466Mhz. Jetzt wartet das Powerberry iBook nur noch auf eine 80GB Festplatte und ein DVD Laufwerk.
Wenn ich eine vollkommene Lösung gefunden habe ist bereits der nächste Umbau geplant - das Tangerine iBook meiner Tochter, die "mehr Power" für ihre Sims 1 braucht.....